Was sind Übergänge?
Als Übergänge bezeichnet man tiefgreifende Ereignisse im Leben eines Menschen, welche mit bedeutsamen individuellen Veränderungen sowie Veränderungen des jeweiligen sozialen Umfeldes verbunden sind (Bsp.: Familie zur Kita, Kita zu Kindergarten, Kindergarten zur Schule). Kinder, die sich in einem Übergangsprozess befinden, erfahren massive Umstrukturierungen in ihrem Alltag und müssen in kürzester Zeit eine Vielzahl von neuen Anforderungen bewältigen. Diese sind in der Regel mit einem „Abschied“ von Vertrautem verbunden und erfordern ein sich Einlassen auf Neues – neue Personen, neue Einrichtung, neue Abläufe. Die Zusammenarbeit mit Eltern ist deshalb essenziell, denn Eltern und pädagogische Fachkräfte sind im Zusammen- und Wechselspiel der jeweiligen Lebenswelt des Kindes aufeinander angewiesen, um Übergänge erfolgreich gestalten zu können.
Eingewöhnungen
Eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass Kinder einen guten Start in der Kita haben und von den Angeboten sowie dem Austausch mit anderen Kindern und Fachkräften profitieren können, ist eine entwicklungsorientierte und individuelle Eingewöhnung.
In unserer Einrichtung wird die Eingewöhnung deshalb in Anlehnung an das Berliner Modell durchgeführt. Gleichzeitig berücksichtigen wir dabei die Individualität jedes Kindes sowie dessen Bedürfnisse. Die Eingewöhnungen gestalten wir elternbegleitet, bezugspersonenorientiert und abschiedsbewusst.
Die Eingewöhnung beginnt mit einem frühzeitigen Gespräch, in dem die Gestaltung der Eingewöhnung und die Rolle des Elternteils, welches die Eingewöhnung konstant begleitet, gemeinsam besprochen werden. Während der anfänglichen dreitägigen Grundphase nimmt das Kind circa eine Stunde gemeinsam mit dem Elternteil am Kita-Alltag teil. So ist eine Voraussetzung für eine gelingende Eingewöhnung die Bereitschaft des Elternteils, die Kleinen in den ersten Tagen in die Kita zu begleiten. Die Rolle des Elternteils besteht an diesen Tagen darin, dem Kind als „sicherer Hafen“ zur Verfügung zu stehen, dabei jedoch eine eher passive Rolle einzunehmen.
Ziel ist es, dem Kind Gelegenheit zum Aufbau einer Beziehung zu einer neuen Bezugsperson (Fachkraft), aber auch zu einer ersten Kontaktaufnahme mit den anderen Fachkräften und Kindern zu geben und die Räumlichkeiten kennen zu lernen.
Zeigt das Kind in der Grundphase Interesse an seiner neuen Umwelt, so kann ein bewusster Trennungsversuch erfolgen. Anhand der Reaktion des Kindes nach dem Trennungsversuch kann die Fachkraft einschätzen, ob eine kurze oder eher ausgedehnte Eingewöhnungszeit notwendig ist.
Ist der erste Trennungsversuch positiv verlaufen, wird der Zeitraum, in dem das Kind ohne Elternteil in der Kita bleibt, stetig ausgedehnt. Die Fachkraft beobachtet dabei die Reaktionen des Kindes und lernt die individuellen Bedürfnisse des Kindes einzuschätzen.
In der Schlussphase der Eingewöhnung wird das Kind schließlich im Vorraum verabschiedet.
Unsere Eingewöhnungen enden mit einem Abschlussgespräch mit den Eltern. Es besteht an dieser Stelle die Möglichkeit, sich über gegenseitige Wünsche, Anregungen und Handlungsweisen in der Erziehung auszutauschen, um eine Betreuung und Erziehung im Sinne aller Beteiligten garantieren zu können.
Übergang in den Kindergarten / interne Eingewöhnungen
Steht der Wechsel eines Kindes in eine Ü3 bzw. altersgemischte Gruppe an, so wird diese Information rechtzeitig zunächst dem Kind und anschließend der Gruppe offen kommuniziert. Diesen Prozess unterstützen wir anschaulich unter anderem anhand von Büchern und Gesprächen und im Falle eines Wechsels von der Gilbachstraße in die Aachener Straße auch mit Hilfe von Fotos der neuen Bezugsfachkräfte und Räume in der Aachener Straße. Dabei werden die Ängste, Sorgen und Freude des Kindes aufgegriffen und individuell thematisiert. Bei einem Standortwechsel innerhalb der Mozartkugeln tauschen sich alte und neue Bezugsfachkraft aus, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Darüber hinaus erhalten die Eltern Informationen, wie sie ihr Kind bei der Verabschiedung der vertrauten Kitawelt hin zum Unbekannten gut vorbereiten können.